Dr. Murke abgewrackt
"Thistlegorm"
Historisches
Eines der bekanntesten Wracks im Roten Meer, vielleicht
sogar eines der bekanntesten Wracks der Welt, |
Die Thistlegorm war in Schottland gebaut und 1940 fertiggestellt worden. Der Name setzt sich zusammen aus dem englischen "Thistle" und dem gälischen "Gorm" und bedeutet "Blaue Distel". |
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1941, der II. Weltkrieg war auf dem Höhepunkt, trat die Thistlegorm zu ihrer vierten Fahrt an. Von Glasgow über Kapstadt sollte sie kriegswichtige Dinge nach Tawfiq am Suezkanal bringen. |
Der deutlich kürzere Weg durchs Mittelmeer wurde aufgrund der starken Luftstreitkräfte Deutschlands und Italiens als zu gefährlich eingeschätzt, die Thistlegorm trat daraufhin einen Reiseweg von 12.000 Seemeilen an. |
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Die Thistlegorm war in einem Geleitzug, bestehend aus
20 Schiffen, in Begleitung der "HMS Carlisle" unterwegs. |
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Der Aufwand, einen achtmal so langen Reiseweg zu nehmen, sollte sich nicht lohnen. In der Nacht vom 5. auf den 6.10.1941 waren zwei Heinkel HE-111 auf Kreta gestartet - eigentlich um den Dampfer "Queen Mary" zu bombardieren. |
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zurück | Die Queen Mary jedoch hatte den errechneten Treffpunkt bereits ein paar Stunden früher passiert, und die beiden Flieger waren bei Erreichen der maximalen Reichweite umgekehrt. | |
Schon auf dem Rückweg entdeckten Sie den Geleitzug, und dies sollte der Thistlegorm zum Verhängnis werden. Etwa um 01:30 Uhr begann der Angriff der Flieger auf den Convoi. |
Als lohnendes Ziel war die Thistlegorm ausgemacht. Der Angriff erfolgte so tief, daß die "HMS Carlisle" ihre Bordgeschütze nicht einsetzen konnte. | Zwei Bomben trafen das Schiff direkt in die Bordwand. Die Dampfkessel der Maschine explodierten - im nachfolgenden Feuer detonierte dann auch ein Teil der als Ladung mitgeführten Granaten und die Munition. |
Anhand des völlig zerstörten Mittelteils kann man sich heute noch eine gute Vorstellung davon machen, welche Kräfte hier am Spiel waren. |
Einige Granaten blieben unversehrt und sind zu besichtigen |
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Tauchen |
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Wracktauchen ist nichts für Anfänger, vor allem wenn man die Wracks penetriert - also ins Innere taucht. Wracktauchen birgt vielfältige Gefahren. Mit manchen rechnet man, mit manchen nicht. Die Enge, die Dunkelheit, ein vielleicht schräg verlaufender Horizont, ... - das alles kann einem durchaus zu schaffen machen. Eine gute Vorbereitung und Planung ist das A und O. Dieser Hinweis sei mir hier gestattet - weiter will ich nicht auf dieses Thema eingehen. |
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Tauchen an der Thistlegorm ist - Einschränkung siehe links - problemlos möglich. Vom Boot aus kann man das Wrack bestenfalls ahnen - zu sehen ist es nicht. Die Strömung ist heftig. Wo festgemacht wird entscheidet sich anhand der Strömungsverhältnisse und dem Platz am Wrack. Während unseres Tauchgangs am Vormittag lagen noch 13 andere Tauchboote auf Leine. Der Bug liegt etwa 17m tief, das Heck bei etwa 30m. |
Für verspannte Muskulatur waren die Verhältnisse unter Wasser zunächst ideal, denn die aufsteigenden Luftblasen der anderen 1000 Taucher verwandelten das Rote Meer rings um das Wrack in einen Whirlpool. Bessere Verhältnisse herrschten ab Nachmittag, da dann nur noch ein anderes Boot vor Ort war. | ||
<- Dank an Uli P.,
der ein vorzüglicher Buddy und angenehmer Bootsgefährte ist ->
Von ihm stammt auch das "Titanic"-Bild |
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Das Eindringen ins Wrack ist problemlos möglich, sollte aber gut vorbereitet sein. Eine Lampe ist unverzichtbar und die Flasche sollte gut gefüllt sein. |
Ein Tauchgang
bei und in der Thistlegorm gerät - ein Schelm wer anders behauptet - zum
Dekotauchgang. Dessen muß man sich im Vorfeld bewußt sein. |
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Die Ladung der Thistlegorm bestand unter anderem aus 2 Dampflokomotiven mit Tender, einigen leichten Schützenpanzern vom Typ "Universal Carrier", Lastkraftwagen, Motorrädern, Waffen und Munition. |
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Wer sich näher mit der Thistlegorm und den
Wracks im Roten Meer beschäftigen möchte, dem empfehle ich das
Buch "Wracktauchen im Roten Meer", Stoll/Kefrig/Mietz,
erschienen 1999 im Weltbild Verlag Augsburg, |
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Noch einige Daten zur Thistlegorm |
Lage:
Sha'ab Ali, Ägypten |